Schlagwort-Archive: Reichsbürger

Die MSH-Ranch: Reichsbürgerimmobilie in Andernach

Unweit von Andernachs Zentrum und den Einfamilienhaus-Siedlungen an den Stadträndern laden Wiesen- und Feldwege rund um den Marienstätter Hof Scharen von E-Bikern, Jogger*innen und Familien zu ländlich-sonntäglichen Touren ein.

Wer sich dem von den Betreibern MSH-Ranch genannten Hof nähert, wird unübersehbar und unmissverständlich mit A3-formatigen laminierten  Ausdrucken darüber aufgeklärt, dass die Betreiber sich nicht zum Deutschen Staatsgebiet zugehörig fühlen: „Hier gilt das preußische Staats- und Landrecht“, und zwar in der Fassung von 1850, wahlweise auch der Verfassung des Deutschen Reiches vom 16. April 1871. Eine „legitime Erklärung der Aufhebung des Kriegs- und Belagerungszustandes“ habe bis auf den heutigen Tag nicht stattgefunden, so dass diese Gesetze immer noch in Kraft seien.

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Reichsbürgertreffen im Rhein-Sieg-Kreis: Aufbaukampagne des „Königreich Deutschland“ will Stützpunkt im Süden NRWs gründen

Am 15.04.2023 traf sich eine Gruppe von etwa 50 Reichsbürger*innen in Much in den Räumlichkeiten von www.raumfuerzeit-much.de. Der Betreiber von „Raum für Zeit“ kündigte die Veranstaltung auf seiner Homepage an als: „Leuchtturm Veranstaltung: alternative Sichtweisen, Denk- und Lebensmodelle wollen vier junge Leute präsentieren (!).“ und verlinkt zur Anmeldung auf eine dem „Königreich Deutschland“ (KRD) zugehörige Webseite (https://leucht-turm.team). An den unübersehbar großen KRD-Logos auf der Seite ist die Zugehörigkeit dieses Projektes – und damit auch der Veranstaltung in Much – zur Reichsbürgerszene eindeutig.

Bei der harmlos angekündigten Veranstaltung handelt es sich um den Versuch des KRD ihre angekündigte Aufbaukampagne nun im Süden NRWs in Gang zu setzen. Auf der Internetseite wird unter der Rubrik „Seminare“ auf den Inhalt der Veranstaltung „KRD-Info Seminar und Aufbau“ hingewiesen: „Es geht darum, wie Du für Dich und Deine Lieben eine freie Zukunft mit lebenswerten Perspektiven aufbauen kannst, in der sich alle frei entwickeln, in ihre volle Schöpferkraft und in ihre persönliche Entfaltung gelangen können“.

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Verschwörungsgläubige aus dem Oberbergischen Kreis mit Verbindungen zur Anastasia- und Reichsbürgerbewegung planen Gründung einer Siedlungsgemeinschaft in der Lüneburger Heide

Der Immenhof gehört zur Gemeinde Bispingen in der Lüneburger Heide. Auf dem etwa 28.000 qm großen Gelände (mit Wald- und Landwirtschaftsflächen 41 ha), das früher als Kinderheim genutzt wurde, gibt es neben diversen Gebäuden auch ein Brunnenhaus, ein Schwimmbad und ein Schul­ge­bäude.

Auf diesem Gelände planen Christoph Sch. und seine Mitstreiter*innen ein Siedlungsprojekt, welches möglichst unabhängig von staatlichen Strukturen und Kontrollen Platz zum Zusammenleben bieten soll. Am vergangenen Wochenende vom 24. bis 26.06. fand dort ein Vorbereitungstreffen von über 60 Personen statt.

Christoph Sch. lebt seit langem im Oberbergischen Kreis, war an der Gründung von zwei Solidari­schen Landwirtschaften (SoLaWi) beteiligt, die er beide allerdings nach kurzer Zeit verließ.

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Rabbit Holes im ländlichen NRW: Ein Blick auf den Oberbergischen Kreis

Von völkischen Landsitzgründungen oder neurechten Siedlungsprojekten im eher strukturschwachen Osten wurde in den letzten Jahren häufiger berichtet. In NRW dagegen – und hiervon soll dieser Artikel handeln, genauer gesagt vom Oberbergischen Kreis – konzentriert sich die Recherche weitestgehend auf die zahlreichen großen und mittleren Städte. Doch auch im ländlichen Raum kann eine verstärkte Wühlarbeit beobachtet werden, wenn es auch bisher noch nicht zu einer größeren Anzahl von Gründungen durch völkische Siedler, christliche Sekten, Selbstverwalter, Neurechte oder Souveränist*innen gekommen ist.1

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