Radevormwald: Neonazistischer „Freundeskreis Rade“ wieder aktiv?

Oberste Reihe ganz links: Tobias Ronsdorf, oben in der Mitte mit Mütze: Felix Dörschel, mittlere Reihe: zweiter von links: Alex Kerper, rechts daneben mit Mütze: Jonas Ronsdorf, rechts daneben: Tobias Maczewski, vorne mit karierter Jacke Eddie Schneider (Quelle: Facebook)

Radevormwald/Region. Seit August 2022 kommt es in Radevormwald immer wieder zu Sachbeschädigungen mit mutmaßlich rechtsextremem Hintergrund. Betroffen von den Sachbeschädigungen waren mehrfach Schilder mit der Aufschrift „Kein Platz für Rassismus in Radevormwald“, die an den Ortseingängen angebracht sind. Sie wurden wiederholt beschädigt, zerstört oder gestohlen. Bisher konnte nicht ermittelt werden, wer für diese Sachbeschädigungen verantwortlich ist.

Im Jahre 2013 wurde gegen Mitglieder des „Freundeskreis Rade“ wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung ermittelt, nach dem es zahlreiche Straftaten mit rechtsextremem Hintergrund gab. Es scheint als seien einige Mitglieder des Freundeskreis weiterhin aktiv in der rechtsextremen Szene.

Am Besuch einer Gruppe Neonazis am Hermannsdenkmal Anfang Januar 2023 waren drei ehemalige Mitglieder des Freundeskreis Rade beteiligt: Felix Dörschel und die Brüder Tobias und Jonas Ronsdorf. An dem Besuch, angeblich verbunden mit einer 25 Kilometer-Wanderung, nahmen auch Eduard „Eddie“ Schneider (ehem. IB, JA und in Hückeswagen 2020 AfD-Kandidat bei der Kommunalwahl), Alex Simon Kerper (ehem. Autonomer Nationalist bei der AG Windeck, anschließend in Eilenburg/Sachsen aktiv u.a. in NPD Strukturen und 2017 Teilnehmer am rechtsextremem Kampfsportevent „Kampf der Nibelungen“) und Tobias Maczewski (ehem. Nationale Sozialisten Wuppertal), teil. Maczewski, Kerper und Jonas Ronsdorf sind schon länger gemeinsam unterwegs. Im Jahre 2020 waren sie zum Beispiel gemeinsam Teilnehmer am neonazistischen „Ausbruch 60“-Marsch in Ungarn.

Ob die Beschädigungen an den Antirassismusschildern in Radevormwald dieser Gruppe zugeordnet werden können, lässt sich zurzeit nicht belegen. Deutlich ist aber, dass sich in der Region um Remscheid und Radevormwald eine neue Nazigruppierung, aus größtenteils alten Bekannten, bildet.